EV Zug – ZSC Lions 2:3 (0:0, 2:0, 0:3)
Was für ein Hitchcock Finale mit einem dramatisches Ende für den EVZ. Die ZSC Lions wenden im ersten Finalspiel in den letzten zwei Minuten ein 1:2 in ein 3:2. Eine nicht erfolgreiche Coaches Challenge der Zuger wendet die Partie und führt die Zürcher auf die Siegesstrasse.
Eine Serie musste zu Ende gehen: Die Zuger waren mit acht Siegen in acht Playoff-Spielen in den Final gestürmt, die Zürcher gewannen die vorangegangenen sechs Partien. Saisonübergreifend hatten die Zentralschweizer gar zwölfmal in Folge in der entscheidenden Meisterschaftsphase gewonnen; die zuvor letzte Niederlage in den Playoffs erlitten sie vor einem Jahr im dritten Halbfinalspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
Lange sah das Heimteam wie der Sieger aus. Noch in der 59. Minute führten sie 2:1. 89 Sekunden vor dem Ende glich Chris Baltisberger mit einem Ablenker zum 2:2 aus. Die Gäste ersetzten Keeper Jakub Kovar mit einem sechsten Feldspieler. Trainer Dan Tangnes nahm eine Coaches Challenge, weil er eine Torhüterbehinderung an Leonardo Genoni gesehen haben wollte. Die Schiedsrichter gaben jedoch den Treffer, weshalb die Gastgeber eine Strafe kassierten.
Dennoch hätten beinahe die Zuger das 3:2 erzielt, ZSC-Keeper Jakub Kovar rettete 67 Sekunden vor Schluss spektakulär gegen Dario Simion. 2,2 Sekunden bevor es zur Overtime gekommen wäre, gelang ZSC-Stürmer Justin Azevedo in Überzahl das 3:2.
Die 7200 Zuschauer in der ausverkauften Arena mussten sich bis zur 34. Minute gedulden, ehe der erste Treffer der Partie fiel. Dafür verantwortlich zeichnete der im Januar aus der NHL zurückgekehrte Grégory Hofmann, der ZSC-Keeper Jakub Kovar mit einem haltbaren Schuss bezwang.
169 Sekunden später erhöhte Fabrice Herzog nach schöner Vorarbeit von Yannick Zehnder auf 2:0. Der Nationalmannschaftsstürmer traf aus kurzer Distanz zum fünften Mal in diesen Playoffs, wobei ihm die Zürcher Simon Bodenmann und Marcus Krüger im Slot zu viel Platz gewährten.
Die Zürcher waren jedoch zu einer Reaktion fähig. Sie starteten gut in den Schlussabschnitt; in der 41. Minute scheiterte ZSC-Verteidiger Yannick Weber aus guter Position an Leonardo Genoni. In der Folge konnten die Zürcher zweimal im Powerplay agieren. Das Zweite nutzte der zu den Rapperswil-Jona Lakers wechselnde kanadische Verteidiger Maxim Noreau zum 1:2. Er war mit einem Schuss von der blauen Linie erfolgreich. Es war der Startschuss zu einer packenden und dramatischen Schlussphase, mit dem glücklicheren Ende für die Gäste. Die Finalserie ist jedenfalls so richtig lanciert.
Am Mittwochabend folgt das nächste Aufeinandertreffen im Hallenstadion.
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